Flächenfresser stoppen!
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Die Umwandlung von freien, unbebauten Flächen in Siedlungs- und Verkehrsflächen hat negative Konsequenzen für die Natur und die Biodiversität in Deutschland. Noch drastischer sind die Auswirkungen, wenn der Flächenverbrauch auf naturbelassenen Flächen oder in unzerschnittenen naturnahen Räumen erfolgt. Das ist immerhin bei 8 Prozent aller neu erschlossenen Siedlungs- und Verkehrsflächen der Fall.
Durch die Beanspruchung von Freiflächen kommt es zu einem direkten Verlust des dortigen Lebensraumes. Hinzu kommt aber auch eine Beeinträchtigung von Tieren und Pflanzen auf angrenzenden Flächen. Dieser "indirekte Flächenverbrauch" beträgt oft ein Mehrfaches der direkt in Anspruch genommenen Fläche. So ist die Zerschneidung von Lebensräumen durch lineare Infrastrukturen wie Straßen, Bahnanlagen oder Stromleitungen eine der Hauptursachen für die Gefährdung von Arten und deren Populationen.
Biodiversität und Klima leiden
All das hat Folgen. Große zusammenhängende Naturflächen mit ihrer hohen Bedeutung für die Biodiversität und für das Klima nehmen ab. Lebensräume für Pflanzen und Tiere gehen verloren oder werden zerschnitten und weiter fragmentiert. Es kommt zu Barriere- und damit auch Isolationswirkungen auf die biologische Vielfalt: Tier- und Pflanzenarten werden in ihren Wanderungsbewegungen und Austauschbeziehungen gestört. Einzelne Arten und ganze Ökosysteme sowie die biologische Vielfalt insgesamt sind gefährdet. Außerdem wird der Naturhaushalt beeinflusst: Der natürliche Wasserkreislauf wird gestört, wenn Flächen versiegelt werden. Klimatische Funktionen gehen verloren, wenn beispielsweise Flächen verbaut werden, die Kaltluft produzieren; dies wiederum kann zur Überhitzung in Siedlungsgebieten führen.
Weitere Informationen
- Zerschneidung in Deutschland: Informationen des Bundesamtes für Naturschutz
- Beispiel Nordrhein-Westfalen: Informationen des Landesamtes für Natur, Umwelt, und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen