Statistisches Bundesamt veröffentlicht aktuelle Zahlen zur Flächeninanspruchnahme

Anstieg der Siedlungs- und Verkehrsfläche in Deutschland etwa 52 Hektar pro Tag

Laut Statistischem Bundesamt beträgt der momentane Anstieg der Siedlungs- und Verkehrsfläche in Deutschland in etwa 52 Hektar pro Tag. Dieser Wert ist das vierjährige Mittel der Jahre 2016 bis 2019. Von der bundespolitischen Zielsetzung, bis zum Jahre 2030 den täglichen Anstieg auf unter 30 Hektar pro Tag zu reduzieren, ist dieser Wert weit entfernt. Auch bis zu einer Flächenkreislaufwirtschaft mit einem Wert von netto Null im Jahr 2050, wie ihn die EU anstrebt, ist es noch ein weiter Weg.

Der größte Teil der Flächeninanspruchnahme ist wird durch Wohnbauten, Gewerbe, Industrie und öffentliche Einrichtungen hervorgerufen. Wesentlich geringer wird es bei Sport-, Freizeit- Erholungsflächen und Friedhöfen, während der geringste Anteil durch Verkehrsflächen beansprucht wird.

Bezogen auf die komplette Flächeninanspruchnahme in Deutschland sind ungefähr 14,4 % der Bodenfläche mit Siedlungs- und Verkehrsfläche benutzt. Das entspricht in etwa 5,1 Millionen Hektar. Dies teilt sich wiederum in 9,3% auf die Siedlungsfläche und 5,0% auf die Verkehrsfläche. In den Stadtstaaten ist der Flächenverbrauch prozentual sehr hoch und pendelt sich zwischen 70,6% und 56,4% ein, während er in den restlichen Bundesländer wesentlich geringer ist, jedoch auch sehr starke Differenzen aufweist.

Um in Zukunft die angepeilten Ziele der Bundesregierung zu erreichen, muss die Inanspruchnahme in allen Bereichen, aber vor allem bei der Neuausweisung von Wohnflächen, Gewerbe- und Industrieflächen deutlich reduziert werden. Dafür bedarf es neben einer nachhaltigeren und sparsameren Flächenbewirtschaftung auch der wirksamen Operationalisierung von Mengenzielen zur Durchsetzung des 30 minus X Hektar-Ziels bis zum Jahr 2030.

Luftbild Jena